Oxblood in Zürich ist noch ein Hutmacher im traditionellen Sinn. Die einzigen Maschinen die sie benötigen sind ein Dampfgerät und eine alte Nähmaschine. Der Stil ist eine Mischung aus Gentleman & Rock ‘n’ Roll. Im Sommer haben Sie Panama-Hüte oder Stroh-Hüte im Angebot und im Winter wärmende Filzhüte. Am 15. Mai und am 15. September feiern sie jeweils den Hut Tag.
Dazu eine Anekdote aus der Vergangenheit. Der 15. Mai war damals der Beginn der Strohhut-Saison und der 15. September der Beginn der Filz-Hüte-Jahreszeit. Es war ein ungeschriebenes Gesetz in New York, dass nach dem 15. September keine Strohhüte mehr getragen werden durften. Danach machte man sich über den Strohhutträger lustig und die Jugendlichen versuchten den sommerlichen Hut vom Kopf seines Trägers zu reissen und ihn zu verstampfen. Die Aktion war für die Beteiligten nicht immer ganz ungefährlich.
1922 gab es sogar einen Strohhut-Aufstand in New York. Es begann in der Mulberry Street, einer berüchtigten Meile in Manhattan – dort, wo heute Chinatownsteht. Einige junge, gelangweilte «Rowdys» hatten beschlossen, den Strohhut-Tag auf den 13. September vorzuverlegen. Sie zogen durchs Quartier und schlugen Männern aus dem Viertel den Hut vom Kopf, bevor sie auf einige Hafenarbeiter stiessen. Die liessen sich das natürlich nicht gefallen, schlugen zurück und bald war eine wilde Schlägerei im Gange. Die herbeigerufene Polizei verhaftete sieben Personen, denen eine Strafe von fünf Dollar (heute umgerechnet knapp 75 Franken) aufgebrummt wurde.
Nur einen Tag später zog ein marodierender, rund 1000 Mann starker Mob vom Armenviertel Hell’s Kitchen aus durch die Strassen der East Side in Manhattan. Die Jugendlichen waren mitunter mit Latten bewaffnet, einige davon mit einem Nagel versehen, um Opfern den Sommerhut herunterzuhauen. «Gangs junger Strolche terrorisieren ganze Blocks», schreibt die New York Times später. Natürlich gab es aber auch Profiteure. Hut-Geschäfte, die Abends offen blieben, waren gefüllt mit Käufern von Filz-Hüten. Der dümmliche Brauch wiederholte sich in den Folgejahren – und kostete 1924 sogar einem Mann das Leben.
US-Präsident Calvin Coolidge setzte deshalb 1925 ein Zeichen und liess sich demonstrativ am 18. September mit Strohhut fotografieren – ein Skandal, der es auf das Titelbild der «New York Times» schaffte. Es dauerte noch Jahre, bis die Tradition, von Stroh- auf Filzhut zu wechseln, ausstarb – und somit auch der Vorwand für Gelangweilte, tüchtig über die Stränge zu schlagen.
Die Zeiten sind heute glücklicherweise Liberaler geworden und man kann zu jeder Jahreszeit denjenigen Hut tragen den man gerne möchte.
Wer also wiedermal einen Hut tragen will kann gerne bei Oxblood in Zürich vorbei gehen, dort werden Sie gerne beraten.
Oxblood
Europaallee 19, 8004 Zürich
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